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Informationen zur niederländischen Sprache und Kultur


Stand der Bearbeitung: 2.10.2004

Bemerkungen zur Etymologie des Niederländischen und Deutschen

Übernahme eines Textteils von der Seite "Gewerkschaften"
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Von P. Hobma, Niederlande:
Übernahme eines Textteils von der Seite "Gewerkschaften"
Gestern, ..., habe ich selbst die Hauptstadt besucht. Das Jüdische Museum ist interessant. Ich habe da eine interessante Foto-Ausstellung gesehen, von der auch für 90 Euro ein Katalog mit Erklärungen in englischer Sprache zu haben ist. Diese Ausstellung geht etwa bis Dezember d.J. Im Museums-Café kann man lecker koscher essen (nach jüdischen Speisevorschriften bedeutet koscher: u.a. kein Schweinefleisch, keinen Aal, keine Muscheln, Garnelen, Austern, Schnecken, Pferdefleisch, und Milch- und Fleischgerichte streng voneinander geschieden). Siehe
http://www.jhm.nl.
Ganz in der Nähe ist der Flohmarkt am Waterlooplein, der fast täglich stattfindet und zu einem Begriff geworden ist, obwohl er durchaus nicht mehr so groß ist wie vor 40-100 Jahren, u.a. weil es die jüdischen Trödelmarkthändler, die eine gewisse, einzigartige Atmospäre vermittelten, nicht mehr gibt. Diese Gegend ist das alte Judenquartier. Die wichtigste Straße dort heißt immer noch Jodenbreestraat, auf Jiddisch: Braategas (Breite Gasse).
Mokum (jiddische Bezeichnung für Amsterdam) bedeutet übrigens: Ort, Platz.
Weitere Lehnwörter aus dem Jiddischen, oft Gauner- und allgemeine Umgangssprache (Gassensprache):
een joetje = ein 10-Gulden-Schein, vom hebräischen Word für zehn;
het majem = das Wasser (hebr. mayem = Wasser);
jatten = klauen (vom hebr. jad = Hand);
gabber = Freund, Kumpel (von einem gleichbedeutenden hebr. Wort);
tof = gut, o.k. (hebr. tov = gut);
in de dalles zitten = in Schwierigkeiten sein (von einem hebr. Wort für Probleme);
nep = Betrug; als Adj.= gefälscht (mögl. von jidd/hebr. nebbisch) usw.
Auch das Deutsche kennt solche Lehnwörter, da auch von Berlin ein wichtiger jüdischer Einfluß ausging:
mit jemandem Tacheles reden = jemandem die Wahrheit sagen!
Vielleicht kennst du als Berlinerin noch weitere; ich würde diese gerne mal irgendwo auf der Webseite lesen! Diese Bitte gebe ich gern an Sie, lieber Leser und liebe Leserin, weiter. Kennen Sie Ergänzungen? Dann würde ich mich über eine mail

Aber jetzt muß ich schließen.
Mazzel tov! (Alles Gute)!

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Auf der Seite: http://www.ety.nl/jiddisch.html
findet man einen interessanten Aufsatz zu diesem Thema.
Wir haben hier den Bereich der Etymologie betreten. Das ist jener Teil der Sprachwissenschaft, der die Herkunft der Wörter studiert.
Für die deutsche Sprache gibt's den Duden: Herkunftwörterbuch (habe ich auch!), für Niederländisch ist die preiswerte Taschenausgabe (pocket): Etymologisch Woordenboek von De Vries und De Tollenaere, für Anfänger am meisten geeignet. Achtung: Auch derbe Wörter werden behandelt, da diese auch zur Sprache gehören und - meines Erachtens zurecht - Gegenstand des wissenschaftlichen Studiums sein sollen. Bedenken Sie mal, mit welchem derben englischen Wort (f..k) das durchaus anständige, niederländische Wort "fokken" = züchten (von Tieren) verwandt ist. Beide Wörter haben etwas mit Handlungen zu tun, durch welche Nachkommen entstehen können!
Aber man kann auch die jiddischen Lehnwörter darin finden. Was das wort "Mazzel" oder "Massel" betrifft: Unter Juden ist "Massel tov" ein allgemeiner Ausdruck für: viel Glück, guten Erfolg usw.
In Antwerpen (Belgien), wo weitaus mehr Juden den Holocaust des 2. Weltkrieges überlebt haben als in Holland, gibt es zwischen dem Zentralbahnhof und der Altstadt noch ein ausgedehntes Judenviertel, wo sich auch der Antwerpener Diamantenhandel konzentriert hat. Hier gibt es sie noch: die Männer mit langen Bärten, mit schwarzen Hüten und Anzügen, die sich nicht immer fotografieren lassen wollen und die jüdischen Speisevorschriften (koscher: u.a. kein Schweinefleisch, keinen Aal, keine Muscheln, Garnelen, Austern, Schnecken, Pferdefleisch, und Milch- und Fleischgerichte streng geschieden) sowie die andern orthodoxen Regeln streng beachten. Am Freitagabend und samstags tagsüber (Sabbat) ist nur die Synagoge geöffnet, am Sonntag alle Geschäfte! Und wenn die Händler in die Diamantenbörse gehen, wünschen sie sich am Anfang des Handels und beim Abschied "Mazzel tov"!

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